Die von Finanzminister Bullerjahn und Ministerpräsident Haseloff vorgetragenen Gedanken zu finanziellen Einsparungen an den Hochschulen des Landes kommen zur Unzeit. Niemand verneint den gebotenen Sparkurs der Landesregierung und damit möglicherweise verbundene Einschnitte. Doch wenn man für sich selbst „kluges Sparen“ in Anspruch nehmen will, dann macht es zunächst erst mal wenig Sinn, global an die Budgets eines Zukunftszweiges im Land zu gehen.
Vielmehr muss genau strategisch vorgegangen werden. Es muss eine (Finanz)Politik gemacht werden, die an dem Gesamtwohl und der Zukunft des Landes orientiert ist. Das heißt abzuwägen, wo sind Stärken und Schwächen? Wo sind Chancen und Risiken? Und wenn das zentrale Problem des Landes in Zukunft zu wenig Fachkräfte sein werden, dann sollte der Weg doch eigentlich auf der Hand liegen. Das zu vermitteln und eine grundlegende Richtung für die Hochschul- und Wissenschaftsentwicklung vorzugeben, das ist Aufgabe von Ministerin Wolff. Hier muss es eine starke Stimme sein, die die Zukunftsfähigkeit des Landes gegen Sparzwänge verteidigt und deutlich macht: Sparen wenn überhaupt, dann nur mit Bedacht und ohne die eigenen Chancen zu begraben.
Das Pferd von hinten aufzuzäumen macht keinen Sinn. Denn die Entscheidungen die in den kommenden Monaten und Jahren getroffen werden sind weitreichend. So weitreichend und wichtig, dass Handeln überlegt sein muss – von allen Akteuren. Anstatt mit Forderungen um sich zu werfen sollte gemeinsam an Ideen und Lösungen gefeilt werden. Ergebnisse auf breiter Basis sind immer noch am beständigsten und (Rechen)Fehler werden womöglich bereits im Vorfeld ausgeschlossen.