Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
die letzte Demo ist noch nicht lange her und schon geht es wieder in den Uni-Alltag. Doch was passiert dort im Bereich der Hochschuldebatten? Wie vielleicht der ein oder die andere mitbekommen hat, wurde auf Beschluss des Senats eine Strategiekommission gebildet. Diese soll sich mit der weiteren Ausrichtung der Universität bis zum Jahr 2025 auseinander setzen. Aber ist diese Kommission eine Black Box und keiner weiß was dort passiert? Natürlich nicht! Und deswegen nutzen wir studentischen VertreterInnen in der Strategiekommission gerne die Möglichkeit, hier ein wenig aus der Arbeit in dieser Kommission zu berichten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine Strategie zu entwickeln, wie die Universität effizienter gestaltet und gestärkt werden kann, ohne eine Verringerung der Studierendenzahlen in Kauf nehmen zu müssen. Vor diesem Hintergrund ist die Schließung der Fakultät für Humanwissenschaften (FHW) mittlerweile vom Tisch, wie es unser Rektorat bereits in mehreren Stellungnahmen deutlich gemacht hat. Das bedeutet allerdings nicht, dass an der Universität alles beim alten bleiben wird. Die derzeitige Diskussion soll vielmehr als Anlass genommen werden, sich über mögliche Umstrukturierungen Gedanken zu machen, die für die Ausgestaltung von Lehre und Forschung Verbesserungen mit sich bringen. Es wäre dabei wenig zielführend, die Diskussion von Einsparzwängen in eine bestimmte Richtung lenken zu lassen.
Seit ihrer Konstituierung Ende April hat sich die Kommission dreimal getroffen und arbeitet jetzt in verschiedenen Unterarbeitsgruppen weiter. In der Diskussion gehen wir nicht von der Frage aus, wo Geld gespart werden kann, sondern stellen uns der Frage: „Wo möchte die Otto-von-Guericke Universität im Jahr 2025 stehen?“. Diese Fragestellung umfasst nicht nur Forschungsschwerpunkte und die Studierbarkeit von Studiengängen, sondern auch Bereiche wie Chancengleichheit und Internationalisierung. Wichtig zu betonen: die Studierenden sind auch in diesen Unterarbeitsgruppen mit eingebunden!
Bis September soll dann „unser“ Hochschulentwicklungsplan für die Otto-von-Guericke-Universität vorliegen. Von diesem ausgehend kann und muss dann natürlich auch über die Finanzen geredet werden. Allerdings wollen wir eben nicht den gleichen Fehler wie unser Finanzminister Bullerjahn und unser „Wissenschaftsminister“ Möllring machen: über Finanzen zu diskutieren, bevor überhaupt eine Strategie vorhanden ist. Zum Schluss kommt es jedoch auf den Landtag an, der den Haushalt und damit die Budgets der Hochschulen beschließen muss. Um die Abgeordneten zu überzeugen, bedarf es ebenfalls einer fundierten Strategie für die weitere Entwicklung unserer Universität.
Liest sich dieser Bericht vor dem Hintergrund der unsäglichen Kürzungsdebatten und wiederholten Proteste für Euch zu positiv? Es ist zweifelsohne besorgniserregend, was sich in diesem Land mit Blick auf die Bildungs- und Hochschulpolitik derzeit vollzieht und die Studierenden der Hochschulen dieses Landes sollten nicht aufhören, ihren Protest auf vielfältige Weise zum Ausdruck zu bringen, um der Landesregierung und den Abgeordneten im Landtag deutlich zu machen, was auf dem Spiel steht. Denn bei allen Klagen über klamme Kassen muss man sich doch fragen, ob nicht gerade die Hochschulen in der Lage sind, durch ihre Wirkung in die Gesellschaft einigen problematischen Entwicklungen entgegenzuwirken, z. B. in demographischer Hinsicht. Es ist allerdings auch festzuhalten, dass sich die Otto-von-Guericke-Universität auf einen vielversprechenden Weg gemacht hat, nicht nur Einsparpotenziale aufzutun, sondern vor allem ihre Zukunftsfähigkeit zu stärken. In diesen Prozess bringen sich studentische Mitglieder vielfältig ein: über den Studierendenrat, den Senat, die Fakultätsräte, die Fachschaften und eben die Strategiekommission, in welcher Ihr durch uns, Theresa Jakuszeit (FVST, FWW), Jan Teuber (FME, FNW) und René Aderhold (FHW) vertreten seid.
Damit hört es aber nicht auf, denn weitere Unterstützung wird immer gebraucht und gesucht. Wenn Ihr Ideen und Vorschläge habt, dann bringt Euch ein! Kontaktiert Eure Fachschaft, den Studierendenrat oder wendet Euch direkt an uns (theresa.jakuszeit@st.ovgu.de, jan.teuber@ovgu.de, rene_aderhold@yahoo.de). Wir freuen uns über Eure Rückmeldungen per Mail, um Eure Interessen noch besser einbringen zu können.