Eine gemeinsame Stellungnahme der Studierendenräte der OvGU, der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie der Gleichstellungsbeauftragten der OvGU.
Längst nicht zum ersten Mal stand vor Kurzem das Anliegen im Raum, das StudentenWerk Magdeburg in „StudierendenWerk Magdeburg“ umzubenennen. Mit Bedauern stellen wir fest, dass diesem Interesse auch dieses Mal nicht nachgekommen werden wird. Wir erkennen durchaus an, dass eine Umbenennung einen nicht unerheblichen organisatorischen und vor allem auch finanziellen Aufwand mit sich brächte. Auch die These, dass es zur Umbenennung zuerst einer entsprechenden Gesetzesänderung bedürfe, wurde zur Kenntnis genommen. Dennoch kritisieren wir entschieden, dass nicht mindestens ein klares Bestreben, auf eine Umbenennung hinzuwirken, formuliert wird. Die Verwendung einer gendergerechten Sprache ist im Senat der OVGU schon 2015 für alle Verwaltungseinheiten und -dokumente sowie als Orientierung für wissenschaftliche Arbeiten beschlossen worden. Die Umsetzung geht Schritt für Schritt voran und wird nachdrücklich von einigen Fakultäten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowohl von Lehrenden als auch Studierenden innerhalb ihres akademischen Wirkens gefordert. Dass das StudentenWerk in dieser Hinsicht nachzöge, wäre nur konsequent. Hochschulen und die mit ihnen in Verbindung stehenden öffentlichen Einrichtungen haben eine Verantwortung, demokratiefördernde und progressive Gesellschaftsentwicklungen nicht nur auf akademischer Ebene zu unterstützen, sondern diese auch praktisch anzuwenden. Hochschulen und auch das StudentenWerk sind Teil des alltäglichen Lebens aller Studierender in Sachsen-Anhalt. Beide Organe müssen sich ihrer Verantwortung innerhalb der Gesellschaft bewusst sein. Der Campus steht nicht außerhalb der Gesellschaft und ihrer Probleme!
Auch angesichts der Hürden, welche einer Umbenennung des StudentenWerks zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Wege stehen, wäre es ein positives Zeichen sowie Beleg der Zukunftsgewandtheit der OVGU sowie der Hochschule Magdeburg-Stendal, eine Umbenennung mindestens als konkretes Ziel zu formulieren. Hierdurch würde gezeigt werden, dass die Hochschulen gewillt sind, die Problematik der Geschlechtergerechtigkeit auch auf sprachlicher Ebene als existent anzuerkennen und konkret Stellung zu dem Thema zu beziehen. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist die schnellstmögliche Wahl von Gleichstellungsbeauftragten im StudentenWerk, welches als öffentliche Einrichtung zur Umsetzung von Gendermainstreaming gesetzlich verpflichtet ist. Wir fordern nicht, eine Umbenennung auf Gedeih und Verderb innerhalb kürzester Zeit umzusetzen. Wir fordern aber sehr wohl, Geschlechtergerechtigkeit nicht nur auf dem Papier zu vertreten, sondern diese auch in konkreten Zielformulierungen zu manifestieren und ihrer Umsetzung soweit möglich den Weg zu ebnen.
Das PDF mit Unterschriften findet ihr hier: https://stura-md.de/wp-content/uploads/2019/07/Statement-zur-potenziellen-Umbenennung-des-StudentenWerks-in-StudierendenWerk.pdf