Stellungnahme zur Veröffentlichungen des MDR

Von | 7. September 2013

Der Studierendenrat der Otto-von-Guericke-Universität kritisiert die durch den MDR erstmals bekanntgewordenen „Vorbereitungen der Diskussion“ des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt als konzeptlos und ungenügend.

Die vorgeschlagene Schließung der Fakultät für Humanwissenschaften würde eine enorme Schwächung für die Otto-von-Guericke-Universität als Ganzes darstellen. Eine kritische Auseinandersetzung der anderen Fächer mit kulturellen und philosophischen Fragen würde erheblich erschwert. Zudem werden im Rahmen der Schließungsdiskussion bereits bestehende Ansätze zur besseren Kooperation seitens der Humanwissenschaften in Magdeburg mit anderen Fakultäten, so z.B. im Bereich der Philosophie mit den Neurowissenschaften, nicht ausreichend gewürdigt.

Der Fakultät für Humanwissenschaften wird nicht – wie anderen Institutionen im Rahmen dieser Diskussion – das Recht auf Umstrukturierung und Verbesserung der Strukturen eingeräumt, sondern es wird stattdessen eine Radikalvariante vorgeschlagen, die kaum zu einer konstruktiven Umstrukturierung und Fortentwicklung der Otto-von-Guericke-Universität beitragen kann. Ein solches Zerschlagungskonzept wird von uns daher abgelehnt!

Ebenso ist eine komplette Schließung des Standortes Magdeburg der Hochschule Magdeburg-Stendal für den Studierendenrat abwegig und vor dem Hintergrund der positiven Evaluation der Hochschule durch den Wissenschaftsrat in keiner Weise nachvollziehbar. Eine Übernahme der Studiengänge der Hochschule Magdeburg-Stendal durch die Otto-von-Guericke-Universität scheint außerdem nicht realistisch, da sich die Schwerpunktsetzungen zwischen Fachhochschulen und Universitäten mitunter erheblich unterscheiden.

Die Art, wie die Debatte seitens des Ministeriums geführt wird schadet uns als Hochschulen und damit dem gesamten Wissenschafts- und Studiumsstandort Sachsen-Anhalt. Die Überlegungen zu Schließungen von Fakultäten oder ganzen Hochschulen haben bereits jetzt spürbare Folgen: Potentielle BewerberInnen sind verunsichert in ihrer Wahl des Studien- oder Arbeitsortes.

Wir möchten den Minister dringend an sein Versprechen erinnern, mit allen Beteiligten Gespräche aufzunehmen und offene Diskussionen zu führen.