Der Hochschulentwicklungsplan ist unter prekären Umständen gestartet – Wo ist er am Ende angekommen?
Die Landesregierung hatte im Zuge der Haushaltsplanung den Wissenschaftsrat beauftragt die Hochschullandschaft des Landes Sachsen-Anhalt zu evaluieren. Das Ergebnis war sehr fraglich und gab der Landesregierung die scheinbare Begründung den Hochschuletat zu kürzen. Nach langen und massiven Protesten, unterstützt durch die breite Studierendeschaft, wurde im vergangenen Jahr der „Bernburger Frieden“ zwischen Landesrektoren und der Landesregierung vereinbart. Diese Vereinbarung mag für die Landesrektoren ein willkommener Kompromiss gewesen sein, jedoch aus Sicht der Studierenden immer noch nicht akzeptabel, da die studentischen Forderungen eine klare ausfinanzierte Hochschullandschaft beinhalteten.
Der Studierendenrat versteht, dass der Senat der OvGU auf die kurzsichtige und wenig nachhaltige Landespolitik und den dadurch hervorgerufenen Sachzwängen reagieren musste. Dennoch plädiert der Studierendenrat weiterhin für eine volle finanzielle Ausstattung der auch nach interner Umschichtung finanzieller Mittel und Umstrukturierung noch unterfinanzierten Hochschule(n), z.B. durch die freigewordenen BAföG-Mittel, welche endgültig dem Bernburger Frieden sowie jeglichen Hochschulkürzungen die Grundlage entzieht.
Trotzdem hat sich der Studierendenrat für eine studentische Beteiligung bei der Er- und Ausarbeitung des Hochschulentwicklungsplans der OvGU stark gemacht, um die Interessen der Studierendenschaft zu vertreten und auch in der Zukunft zu wahren. Bei der Entstehung des Hochschulentwicklungsplans waren Studierende in der eigens dafür gefundenen Strategiekommission und deren Arbeitsgruppen beteiligt. Phasenweise haperte die Umsetzung der Beteiligung durch Studierende von Seiten der Universitätsleitung. Diese wurde im Verlauf des Prozesses durch aktives Einfordern und Handelns der vertretenden Studierenden signifikant verbessert. Unterstützung haben sie hierbei unter anderem natürlich durch den Studierendenrat der OvGU bekommen.
Der Studierendenrat begrüßt die Arbeit an der Erstellung der zukünftigen Strukutren, welche für eine moderne Universität unabdingbar ist, wünscht sich aber auch in der weiteren Diskussion die Einbeziehung der Studierendenschaft und einen Ausbau der Transparenz. Jedoch blickt der Studierendenrat kritisch auf die angedeuteten Änderungen im Fächerangebot und wird sich in den weiteren Verlauf aktiv einbringen.
Schlussendlich nimmt der Studierendenrat den entstandenen Hochschulentwicklungsplan als Kompromisspapier hin, allerdings verbunden mit der Erwartung, dass die darin angestoßenen (Denk-) Prozesse weiterhin unter enger Einbeziehung der Studierendenschaft diskutiert werden und Umsetzung finden.