Stellungnahme des Studierendenrates zum „projekt 7“

Von | 8. Dezember 2014

 

Stellungnahme des Studierendenrates der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

zur

„Vergangenen und derzeitigen Situation des vom projekt 7 e.V. betriebenen Studentenclubs“

Das „projekt 7“ ist seit über 15 Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt studentischen Lebens auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Als einer der zwei studentisch geführten Clubs in Magdeburg bot er den Studierenden in der Vergangenheit immer ein breites und hochwertiges kulturelles Angebot und darüber hinaus eine wichtige Möglichkeit für jede/n Kommilitonin/en, sich ehrenamtlich oder auf Niedriglohnbasis an der Ausgestaltung studentischer Kultur aktiv zu beteiligen. Der Studierendenrat sieht viele Funktionen, in denen das „projekt 7“ in der Vergangenheit unsere Universität bereichert hat, u.a. :

  • als Verein zum „Mitmachen“, in dem Studierende unabhängig vom Studienfach Erfahrungen u.a. auf den Gebieten der Gastronomie, Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit sammeln, sowie soziale Kompetenzen ausbauen und neue Kontakte knüpfen können
  • als günstiger Vermieter technischer Ausstattung für studentische Projekte
  • bei der Beratung der Studierenden in organisatorischen und technischen Fragen
  • als Veranstaltungsort für Konzerte regionaler und überregionaler Künstler
  • als günstig zu mietender Club für studentische Partys durch z.B. die Fachschaften
  • als Probenort für die studentische Theatergruppe und das Akademische Orchester
  • als Premierenort für studentische Filmprojekte (z.B. „Taxifahrt“)
  • als eines der Verbindungsglieder zwischen studentischem Leben und städtischer Kultur

Diese Nutzungsmöglichkeiten könnten aus unserer Sicht in Zukunft ergänzt werden durch:

  • einen täglichen Cafébetrieb als Ort des zwanglosen Austauschs zwischen den universitärenVeranstaltungen
  • verstärkte Nutzung durch den Studierendenrat und die Fachschaften, z.B. als Ort für Preisverleihungen und Informationsveranstaltungen
  • Kooperationen mit den IKUS als Ort der Begegnung für Internationale und deutsche Studierende
  • Nutzung durch die Universität als Ort für Seminare und andere universitäre Veranstaltungen

Für den Studierendenrat der OvGU ist das „projekt 7“ darum ein wichtiger und unentbehrlicher Standortfaktor der Magdeburger Universität. Wir danken dem Studentenwerk Magdeburg für die Bereitstellung der Räume und dem „projekt 7“ e.V. für sein jahrelanges ausdauerndes Engagement im Sinne der Studierendenschaft.

Seit einigen Jahren ist der Fortbestand des Clubs jedoch mehr und mehr bedroht, sodass wir nun dringenden Handlungsbedarf bei allen  Beteiligten sehen und uns in jedem Fall für einen Erhalt des „projekt 7“ als funktionsfähiger studentischer Veranstaltungsort einsetzen.

Die vom Eigentümer der Räumlichkeiten nicht behobenen baurechtlichen Schwierigkeiten der letzten Jahre haben den betreibenden Verein in eine finanzielle und ideelle Notlage gebracht, sodass die Zukunft dieses Studentenclubs nun auf dem Spiel steht. Laut Aussage des Vereins ist eine Führung des Clubs mit den derzeitigen Auflagen, der seit langem bestehenden Ungewissheit und dem u.a. daraus resultierenden Personalmangel im Verein auf Dauer nicht mehr möglich. Die Motivation der im Verein tätigen Mitglieder, weiter für die Behebung der seit langem bekannten Baumängel zu kämpfen schwindet inzwischen und eine Auflösung des Vereins scheint nicht mehr ausgeschlossen. Dies würde aus unserer Sicht das Ende des einzigen studentisch geführten Club auf dem Hauptcampus der OvGU bedeuten.

Diese drohende Entwicklung können und wollen wir nicht hinnehmen! Die oben genannten Veranstaltungen müssen im „projekt 7“ legal und in wirtschaftlich sinnvoller Größenordnung stattfinden können.

Vom Studentenwerk als Eigentümer der Räumlichkeiten wünschen wir uns darum:

  • eine Prüfung der Bausubstanz durch unabhängige Gutachter
  • die Beauftragung eines rechtlich bindenden Gutachtens, sowie die Stellung eines Antrags auf Abnahme des Gebäudes beim Bauordnungsamt für Veranstaltungen mit mindestens 400 Besuchern
  • eine unbefristete Überlassung der Räumlichkeiten des „projekt 7“ an die Studierendenschaft
  • eine intensivere Kommunikation mit dem Studierendenrat hinsichtlich der unternommenen und geplanten Schritte

Darüber hinaus muss durch alle Beteiligten ein Konzept zur Sicherstellung der Finanzierung der für die erfolgreiche o.g. Abnahme notwendigen Renovierungsarbeiten erarbeitet werden.

Vom „projekt 7“ e.V. wünschen wir uns:

  • eine aktivere Nachwuchswerbung unter den Studierenden
  • eine intensivere Kommunikation mit dem Studierendenrat
  • verstärkte Kooperationen mit studentischen Gremien und Initiativen

Die Studierendenschaft ist um eine enge Zusammenarbeit und einen regeren Austausch mit allen Akteuren bemüht und bittet insbesondere das Rektorat um die Unterstützung ihrer Pläne.

Andernfalls ist abzusehen, dass der Kulturverein „projekt 7“ e.V. sich – aus Ermangelung an Handlungsperspektiven, durch bornierte Strukturen – weiter aus der ehrenamtlichen Kulturarbeit herausnehmen muss. Dies würde nicht nur die Beendigung des „projekt 7“ bedeuten, sondern auch ein herber Rückschritt in der Magdeburg Kultur- und Veranstaltungsszene sein, sowie die Standortfaktoren der Universität Magdeburg weiter schwächen!

Magdeburg, den 4. Dezember 2014.

4 Gedanken zu „Stellungnahme des Studierendenrates zum „projekt 7“

  1. Bernd das Brot

    Drollig wie mal wieder versucht wird dem Studentenwerk die Hauptschuld zu geben.
    Jahrelang hat dieser Klüngelverein von Vorstand diesen tollen Laden nach und nach in den Ruin geritten durch schlichtweg Unfähigkeit. Die baulichen Mängel kamen doch erst hinzu, als das kind schon 10x in den Brunnen und 11x tot war. Es ist ein Unding, dass solche unfähigen Köpfe aus Eitelkeit und Unwissen der Branche Jahr für Jahr tausende von Euro minus machen durfte, ohne das sich dort je was geändert hätte. Und es haben sich auch damals schon ettliche Leute mukiert. Passiert ist NICHTS. teilweise sind die gleichen Köpfe noch immer im Verein tätig.

    Um das Teil zu retten brauch der Laden Leute, die Ahnung vom Geschäft haben. Desweiteren muss der Laden wieder studentenfreundlich werden, denn das war er schon zu Hochzeiten nicht mehr wirklich. Allein die Getränkepreise entbehren jeder Beschreibung eines Studetenladens. Womit wir wieder bei Nichtahnung währen, denn die Lieferantenpreise sind unter aller so. Anders kann man sich diese Wucherpreise an der Theke nicht erklären.

    Es liegt soviel im Argen das man nur den Kopf schüttel kann. Es ist schön zu sehen, dass sich offenbar mal wieder Gedanken drum gemacht wird. Aber das wurde es auch schon bei der letzten Fastschließling, passiert ist seit dem…NICHTS! Wie es seit Jahrzehnten erfolgreich geht, zeigt doch die Baracke oder auch die Kiste. Vielleicht sollte man sich da mal ein Beispiel für fähiges Engagement und Managment holen.

    Just my 2 Cents

  2. Frank-Christian Struve

    Lieber Bernd das Brot,

    ich bin der aktuelle Vorsitzende des Projekts 7 e.V. da du scheinbar mit der Arbeit unseres ehrenamtlich arbeitenden Vereins unzufrieden bist, würde ich dich herzlich zu einem persönlichen Gespräch oder einer unserer nächsten Vorstandssitzungen einladen.

    Wenn du zu deiner Meinung stehst solltest du diese nicht unter einem Synonym schreiben. Dies macht einen unseriösen Eindruck.

    Hochachtungsvoll
    Frank-Christian Struve

  3. Jan | Beauftragter für stud. Clubs

    Es wird momentan breit und ergebnisoffen überlegt, wie es mit der Räumlichkeit des Camputheaters im Sinne der Studierendenschaft weiter gehen kann und Potentiale genutzt und Strukturen transformiert werden können..

    Dabei ist das Kiste-Team sicherlich ein kompetenter Ansprechpartner. Die Baracke jedoch aus vielerlei Hinsicht mit Sicherheit nicht. Darunter u.a., dass diese lediglich auf dem Campus liegt und rein privatwirtschaftlichen Interessen unterworfen ist, was sich auch absolut in dem „Kultur“-/Veranstaltungsprogramm äußert.

    Das Projekt 7 dagegen veranstaltet seit den letzten 15 Jahren ein umfassendes Programm auf qualitativ sehr hohem Niveau, welches Nieschen, sowie den Mainstream abdecken konnte, ohne gewinnorientiert agieren zu müssen.

    Der Studierendenrat klammert sich nicht zwanghaft an den Projekt 7 e.V. und weiß auch um dessen Probleme; welche häufig auch vereinsinterner Natur waren. Er schätzt den Verein jedoch auch als Partner für seine erfolgreiche Zusammenarbeit.

    Die existenziellen Probleme des Projekt 7 als Kulturveranstalter und Verein rühren allerdings maßgeblich aus dem schwierigen Verhältnis zur Spitze des Studentenwerks, welche ein eigenes – von der Studierendenschaft abweichendes – Verständnis von studentischer Kultur auf dem Campus vertritt.
    Daraus resultiert auch die „Schuldenlast“ des Vereins, welche auf politischmotivierte Haushaltspolitik des Studentenwerks zurück zu führen ist.

    Vorhandene Differenzen sind daher auch nicht einfach durch neue Köpfe zu überwinden. Der Projekt 7 e.V. hat sich jedoch in den vergangenen 15 Jahren als stetiger und kompetenter Bewirtschafter des Campustheaters im Sinne der Studierendenschaft erwiesen.

    Wie das Campustheater in der Zukunft durch den Studierendenrat genutzt wird bleibt abzuwarten, aber auch offen.

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