„Was erwarten Sie von der künftigen Regierung?“
„Als Studierendenvertretung erwarten wir von der künftigen Regierung, dass sie eine Strukturreform des BAföG umsetzt und dabei der Empfänger*innen-Kreis elternunabhängig auf alle Studierenden ausgeweitet wird. Der ursprüngliche Grundgedanke der Schaffung von Chancengleichheit, scheint seit Einführung des BAföG zunehmend in Vergessenheit geraten zu sein. In Anbetracht der teilweise bedrückenden Situationen, in denen sich Studierende durch die Corona-Pandemie und die mit deren Eindämmung verbundenen Maßnahmen befinden, wird es zunehmend bedeutender, den kommenden Generationen etwas zurückzugeben.
Weiterhin erwarten wir, dass in Zukunft anstatt weniger, zusätzliche finanzielle Mittel für die Bildung und Hochschulen bereitgestellt werden. Weniger Gelder bedeuten gleichzeitig auch eine unzureichende materielle Ausstattung sowie weniger wissenschaftliches Personal und damit eine abnehmende Qualität von Studium und Lehre. Gute Bildung benötigt jedoch die Ausfinanzierung der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Wir erwarten, dass es im Interesse der künftigen Regierung ist, ihre potenziellen Fach- und Führungskräfte auch adäquat auszubilden, da deren Arbeit für unsere Zukunft bedeutend ist.
Zudem darf Wissenschaftsfeindlichkeit keinen Platz in der Politik bekommen, sonst droht die Gefahr des Stillstandes oder gar einer rückschrittlichen Entwicklung. Wissenschaftliche Fakten müssen auch als solche betrachtet werden und nicht etwa als Meinungen diskutiert, an denen man zweifeln könne. Politisches Handeln muss an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet sein.“