[:de]Informationsveranstaltung zu Gegenprotesten zum „Marsch für das Leben“ im Thiembuktu[:]

Von | 4. September 2017

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Am 6. September findet um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung zu Gegenprotesten anlässlich des „Marschs für das Leben“ im Thiembuktu (Buckau) statt.

Für den 16. September 2017 mobilisieren „Lebensschützer“ zu einem „Marsch für das Leben“ in Berlin. Letztes Jahr kamen 5.000 Menschen zusammen, die für ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen auf die Straße gingen und ihr christlich-fundamentalistisches Weltbild zelebrierten. „Lebensschützer“ wollen Abtreibungen verbieten, hetzen gegen queere Menschen und wollen die heterosexuelle Familie als wichtigste Stütze der Gesellschaft halten.

„Lebensschützer“ behaupten, Leben retten zu wollen. Doch wer das Leben ungewollt schwangerer Menschen schützen will, muss Abtreibungen legalisieren! In Deutschland sind Abtreibungen noch immer illegal und nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei (§218 Strafgesetzbuch). Repressive Abtreibungsregelungen zwingen Menschen in vielen Ländern (wie z.B. Polen) zu illegalen Schwangerschaftsabbrüchen. Doch diese sind oft teuer und stellen ein hohes gesundheitliches Risiko dar, teilweise bis hin zum Tod. Auch in Deutschland gibt es Regionen, in denen es schwierig ist, eine Abtreibung zu bekommen, etwa weil Krankenhäuser sich weigern.

Den Zwang zur heterosexuellen Familie leiten die „Lebensschützer“ aus der Bibel ab. Es soll demnach nur zwei von Natur aus unterschiedliche Geschlechter geben, mit klar verteilten Rollen in Familie und Gesellschaft. Sex soll der Fortpflanzung dienen und ausschließlich in der Ehe zwischen Mann und Frau stattfinden. Deshalb stellen Feminist*innen, queere Personen und Linke für „Lebensschützer“ eine Gefahr dar, weil sie sich für ein selbstbestimmtes Leben und gegen die Unterdrückung von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten einsetzen. Mit der Parole „Willkommenskultur für Ungeborene“ machen „Lebensschützer“ zudem deutlich, wer bei ihnen willkommen ist: lieber Ungeborene als Geflüchtete.

Mit diesem rassistischen und sexistischen Weltbild bieten sie Schnittstellen für konservative, rechte und völkische Kräfte: So schließen sie sich etwa mit dem rechten Flügel der CDU/CSU, der AfD bis hin zur extremen Rechten zusammen. Daher gilt es auch bei den Bundestagswahlen dieses Jahr gemeinsam zu verhindern, dass die Abtreibungs-Gegner*innen ungestört ihre reaktionären Positionen verbreiten!
(https://whatthefuck.noblogs.org/2017-2/aufruf/)

Wir unterstützen den Aufruf und die Forderungen von WTF auf die Straße zu gehen und den „Marsch für das Leben“ zu verhindern.

Unterschiedliche sexuelle Lebensweisen müssen gleichberechtigt anerkannt werden! Wir sind für einen legalen und unproblematischen Zugang zu Abtreibungen! Wir wollen lieben, wen und wie wir wollen! Wir wollen in einer Gesellschaft ohne Rassismus, Sexismus, Trans- und Homofeindlichkeit, Ableismus und Nationalismus leben.

Zur gemeinsamen Fahrt zur Demo nach Berlin treffen wir uns am Samstag, den 16.09.2017, um 08:45 Uhr, am Magdeburger Hauptbahnhof.
Wir werden uns der queer-feministischen Demo des Bündnisses „whatthefuck“ (https://whatthefuck.noblogs.org/16-september-queer-feministische-demo/) anschließen und den „Marsch für das Leben“ sabotieren!

Für eine befreite, emanzipierte Gesellschaft!
Gegen christlichen Fundamentalismus und reaktionäre Ideen![:]