Stellungnahme des Studierendenrates der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
zur
„Vergangenen und derzeitigen Situation des vom projekt 7 e.V. betriebenen Studentenclubs“
Das „projekt 7“ ist seit über 15 Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt studentischen Lebens auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Als einer der zwei studentisch geführten Clubs in Magdeburg bot er den Studierenden in der Vergangenheit immer ein breites und hochwertiges kulturelles Angebot und darüber hinaus eine wichtige Möglichkeit für jede/n Kommilitonin/en, sich ehrenamtlich oder auf Niedriglohnbasis an der Ausgestaltung studentischer Kultur aktiv zu beteiligen. Der Studierendenrat sieht viele Funktionen, in denen das „projekt 7“ in der Vergangenheit unsere Universität bereichert hat, u.a. :
- als Verein zum „Mitmachen“, in dem Studierende unabhängig vom Studienfach Erfahrungen u.a. auf den Gebieten der Gastronomie, Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit sammeln, sowie soziale Kompetenzen ausbauen und neue Kontakte knüpfen können
- als günstiger Vermieter technischer Ausstattung für studentische Projekte
- bei der Beratung der Studierenden in organisatorischen und technischen Fragen
- als Veranstaltungsort für Konzerte regionaler und überregionaler Künstler
- als günstig zu mietender Club für studentische Partys durch z.B. die Fachschaften
- als Probenort für die studentische Theatergruppe und das Akademische Orchester
- als Premierenort für studentische Filmprojekte (z.B. „Taxifahrt“)
- als eines der Verbindungsglieder zwischen studentischem Leben und städtischer Kultur
Diese Nutzungsmöglichkeiten könnten aus unserer Sicht in Zukunft ergänzt werden durch:
- einen täglichen Cafébetrieb als Ort des zwanglosen Austauschs zwischen den universitärenVeranstaltungen
- verstärkte Nutzung durch den Studierendenrat und die Fachschaften, z.B. als Ort für Preisverleihungen und Informationsveranstaltungen
- Kooperationen mit den IKUS als Ort der Begegnung für Internationale und deutsche Studierende
- Nutzung durch die Universität als Ort für Seminare und andere universitäre Veranstaltungen
Für den Studierendenrat der OvGU ist das „projekt 7“ darum ein wichtiger und unentbehrlicher Standortfaktor der Magdeburger Universität. Wir danken dem Studentenwerk Magdeburg für die Bereitstellung der Räume und dem „projekt 7“ e.V. für sein jahrelanges ausdauerndes Engagement im Sinne der Studierendenschaft.
Seit einigen Jahren ist der Fortbestand des Clubs jedoch mehr und mehr bedroht, sodass wir nun dringenden Handlungsbedarf bei allen Beteiligten sehen und uns in jedem Fall für einen Erhalt des „projekt 7“ als funktionsfähiger studentischer Veranstaltungsort einsetzen.
Die vom Eigentümer der Räumlichkeiten nicht behobenen baurechtlichen Schwierigkeiten der letzten Jahre haben den betreibenden Verein in eine finanzielle und ideelle Notlage gebracht, sodass die Zukunft dieses Studentenclubs nun auf dem Spiel steht. Laut Aussage des Vereins ist eine Führung des Clubs mit den derzeitigen Auflagen, der seit langem bestehenden Ungewissheit und dem u.a. daraus resultierenden Personalmangel im Verein auf Dauer nicht mehr möglich. Die Motivation der im Verein tätigen Mitglieder, weiter für die Behebung der seit langem bekannten Baumängel zu kämpfen schwindet inzwischen und eine Auflösung des Vereins scheint nicht mehr ausgeschlossen. Dies würde aus unserer Sicht das Ende des einzigen studentisch geführten Club auf dem Hauptcampus der OvGU bedeuten.
Diese drohende Entwicklung können und wollen wir nicht hinnehmen! Die oben genannten Veranstaltungen müssen im „projekt 7“ legal und in wirtschaftlich sinnvoller Größenordnung stattfinden können.
Vom Studentenwerk als Eigentümer der Räumlichkeiten wünschen wir uns darum:
- eine Prüfung der Bausubstanz durch unabhängige Gutachter
- die Beauftragung eines rechtlich bindenden Gutachtens, sowie die Stellung eines Antrags auf Abnahme des Gebäudes beim Bauordnungsamt für Veranstaltungen mit mindestens 400 Besuchern
- eine unbefristete Überlassung der Räumlichkeiten des „projekt 7“ an die Studierendenschaft
- eine intensivere Kommunikation mit dem Studierendenrat hinsichtlich der unternommenen und geplanten Schritte
Darüber hinaus muss durch alle Beteiligten ein Konzept zur Sicherstellung der Finanzierung der für die erfolgreiche o.g. Abnahme notwendigen Renovierungsarbeiten erarbeitet werden.
Vom „projekt 7“ e.V. wünschen wir uns:
- eine aktivere Nachwuchswerbung unter den Studierenden
- eine intensivere Kommunikation mit dem Studierendenrat
- verstärkte Kooperationen mit studentischen Gremien und Initiativen
Die Studierendenschaft ist um eine enge Zusammenarbeit und einen regeren Austausch mit allen Akteuren bemüht und bittet insbesondere das Rektorat um die Unterstützung ihrer Pläne.
Andernfalls ist abzusehen, dass der Kulturverein „projekt 7“ e.V. sich – aus Ermangelung an Handlungsperspektiven, durch bornierte Strukturen – weiter aus der ehrenamtlichen Kulturarbeit herausnehmen muss. Dies würde nicht nur die Beendigung des „projekt 7“ bedeuten, sondern auch ein herber Rückschritt in der Magdeburg Kultur- und Veranstaltungsszene sein, sowie die Standortfaktoren der Universität Magdeburg weiter schwächen!
Magdeburg, den 4. Dezember 2014.